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Es werden Posts vom Januar, 2019 angezeigt.

Der Vater: Wie man lernt, das Haus voller Bücher zu leeren

Never ending story oder: Same procedure as last time. Aus dem antiquarischen Arbeitsalltag. Kommt ja häufiger vor: Das Telefon klingelt, am anderen Ende der Leitung ein Bücherproblem. Das Bücherproblem hat die Bücher geerbt und ein Problem damit oder das Bücherproblem will umziehen und die Bücher sind das Problem dabei oder... Das Problem sind immer die Bücher. Weil es so viele sind. Weil man sie nicht mehr braucht. Weil man Angst davor hat, sie könnten im Müll landen. Weil man sie zwar schon der Alma Mater, dem Museum und auch dem Stadtarchiv angeboten hat, aber alle haben mehr oder weniger freundlich abgelehnt (wenn sie sich überhaupt gemeldet haben). Wenn also alles nicht mehr hilft - dann ruft man den Bücherjuden an. Der will zwar mit den Büchern Geld verdienen, aber sei's drum. Kommt ja kein anderer. So entsteht ein Besichtigungstermin und der Antiquar (oder die Antiquarin, Anm. des Lektorats) steht vor der Bücherwand. Wenn es gut läuft, ist es schlimmes

LEBENVONBUECHERN im Börsenblatt

Heute gibt es nur eine kurze Notiz aus erfreulichem Anlass: LEBENVONBUECHERN wird in der Antiquariatsrubrik des Börsenblatts in der Meldung Varia Antiquaria 140 empfohlen (hier geht's zur Meldung) . Vielen Dank noch einmal an den zuständigen Redakteur Dr. Björn Biester!

Was 2019 im Antiquariat anders ist

Das gerade eben zu Ende gegangene Jahr 2018 hatte den sonst doch im Allgemeinen eher meditativ eingestellten Antiquaren eine ganze Menge Trubel zu bieten.  2019 wird aber auch nicht besser. 2018 im Schnelldurchlauf: Mitte des Jahres rollte Marktriese Momox, auf Kundenseite besser als Medimops bekannt, eine echte Großoffensive aus und goss eine wahre Flut an ISBN-Titeln und Preiskampfansagen ins Netz; gegen Ende des Jahres zeigte dann Abebooks sein wahres relentless.com-Gesicht und schloss kurzerhand eine Reihe von Nationen aus Kreditkartenabwicklungs-Gründen vom Handel über die Plattform aus. Die ILAB rief weltweit Antiquare in die Gefechtsgräben und es kam zur legendären "Banned Booksellers Week", in der Bestände für Millionenbeträge "Urlaub machten". Abebooks gab klein bei und alle konnten mit dem guten Gefühl des Revolutionserfolges ins Weihnachtsgeschäft und die anschließenden Feiertage gehen. Allein, viel Zeit zum Durchatmen blieb den Antiquarinnen

Tage in Burma: Antiquarin auf Hochzeitsreise

Es soll ja Bücherfreunde geben, die ihre Flitterwochen vorzeitig abbrechen mussten, weil das Reisebudget durch "unvorhergesehene" Ausgaben merklich dezimiert wurde. Das, so sei gleich verraten, ist unserer reisenden Antiquarin nicht passiert. Ein paar (Bücher-)Beobachtungen aus der und über die Ferne bleiben der geneigten Blogleserin oder dem -leser aber natürlich trotzdem nicht erspart. Denkt man an Kleidung, Essen oder Dienstleistungen jeglicher Art, wird es auch eher schwierig, in Myanmar das Reisebudget zu sprengen. Geht man auf Ballonfahrt oder interessiert man sich für Gold und Juwelen sieht es gleich schon etwas anders aus. Was soll ich sagen, zu den Kardinaltugenden des antiquarischen Unternehmers zählt nicht zuletzt das Schatzjäger-Gen - und das ist bei mir definitiv nicht zu kurz gekommen. Dieses auszuleben bietet Myanmar zweifelsohne genug Gelegenheiten: Ob bei Bootsfahrten, die einen zu Seidenwebereien oder Silberschmieden auf (!) einem See