Never ending story oder: Same procedure as last time. Aus dem antiquarischen Arbeitsalltag. Kommt ja häufiger vor: Das Telefon klingelt, am anderen Ende der Leitung ein Bücherproblem. Das Bücherproblem hat die Bücher geerbt und ein Problem damit oder das Bücherproblem will umziehen und die Bücher sind das Problem dabei oder... Das Problem sind immer die Bücher. Weil es so viele sind. Weil man sie nicht mehr braucht. Weil man Angst davor hat, sie könnten im Müll landen. Weil man sie zwar schon der Alma Mater, dem Museum und auch dem Stadtarchiv angeboten hat, aber alle haben mehr oder weniger freundlich abgelehnt (wenn sie sich überhaupt gemeldet haben). Wenn also alles nicht mehr hilft - dann ruft man den Bücherjuden an. Der will zwar mit den Büchern Geld verdienen, aber sei's drum. Kommt ja kein anderer. So entsteht ein Besichtigungstermin und der Antiquar (oder die Antiquarin, Anm. des Lektorats) steht vor der Bücherwand. Wenn es gut läuft, ist es schlimmes...
"Krull" ist der Nachname einer Familie, die in Neuss ein Versandantiquariat betreibt, und bedeutet, frei übersetzt, "der alles weiß" oder (ugs.) "Klugscheißer". Schwierig wird es, wenn es alle am besten wissen und dann auch noch Bücher zusammen verkaufen wollen. Dies ist ihr Blog.